Stefanie Speermann ist eine deutsche Künstlerin, die sich mit großer Leidenschaft der Skulptur und Malerei widmet. Nach ihrem Diplomabschluss an der Akademie der Bildenden Künste München im Jahr 2010 vertiefte sie ihre Ausbildung durch weiterführende Studien in Lychett Minster (UK) sowie in Pietrasanta und Carrara (Italien), zwei bedeutenden Zentren der europäischen Bildhauerei.

Ihre künstlerische Entwicklung wurde durch zahlreiche internationale Arbeitsaufenthalte geprägt, unter anderem in Argentinien, Uruguay, Frankreich, Ungarn und der Dominikanischen Republik. Von 2014 bis 2016 führte sie ein eigenes Atelier in Nizza, bevor sie 2017 in die Seidlvilla „Riedwies“ in Murnau am Staffelsee zurückkehrte. Dort hat sie nicht nur ihre feste Arbeitsbasis gefunden, sondern auch einen Skulpturenpark mit Großskulpturen aufgebaut und veranstaltet regelmäßig Projekte mit Gastkünstler*innen.

Ein zentrales Motiv in Speermanns Schaffen ist seit 2008 der Pegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie. Dieses Symbol für Freiheit und Kreativität greift sie in unzähligen Variationen von Haltung, Material und Farbe auf. Ihre filigranen Drahtskulpturen zeugen von einer präzisen Beobachtungsgabe, die aus ihrer persönlichen Leidenschaft für Pferde und den Reitsport erwächst. Die Fähigkeit, Bewegung und Körperhaltung einzufangen, verleiht ihren Werken eine einzigartige Lebendigkeit.

Neben der Auseinandersetzung mit dem Pegasus entwickelte Speermann weitere künstlerische Projekte: 2018 entstanden flächige Bildgestaltungen zum Pegasus-Zyklus, 2019 das interdisziplinäre Projekt „Air Art – Sehen und Hören“. Gemeinsam mit Ugo Dossi begann sie zudem die Serie des Automatischen Zeichnens, die ihre Arbeit um eine experimentelle Dimension erweiterte.

Ihre Ausstellungen zeigen sowohl eine enge Verbundenheit mit ihrer Heimatregion als auch internationale Präsenz. 2020 präsentierte sie unter dem Titel „Trotz“ im Park der Villa Riedwies eine Ausstellung, die eindrucksvoll bewies, dass Pandemie und Quarantäne künstlerisches Schaffen nicht aufhalten können. Es folgten „Lichtwende – Sichtwende“ (2021) sowie die Ausstellung „Lichtwende – La svolta di luce“ in Creavenice bei Venedig im Rahmen der Biennale Venezia (2022). Parallel dazu wurde das Projekt auch in Murnau gezeigt, wo es 2023 in einer weiteren Auflage fortgeführt wurde.

 

Mit ihrer Kombination aus skulpturaler Präzision, mythologischen Themen und internationaler Vernetzung hat sich Stefanie Speermann als eine prägende Stimme der zeitgenössischen Bildhauerei etabliert.